Was bei Streichern, Blechbläsern oder Blockflöten gängige Praxis ist, hat im Bereich des Querflötenspiels erst eine sehr junge Tradition. Aus der Grundidee, die ganze Querflötenfamilie zusammen spielen zu lassen, entstanden vor allem in Japan in den 1970er-Jahren Flötenorchester analog zu den Streichorchestern. Die Flötenorchester sind von ihrem Klangbild her einem herkömmlichen, klassischen Orchester durchaus ebenbürtig. Dem harmonischen Zusammenspiel der verwandten und dennoch verschiedenartigen Instrumente verdanken diese Ensembles ihren unverwechselbaren Charakter.
1992 haben 15 Flötistinnen und Flötisten der Region Bern das Flötenorchester Intercity Flute Players gegründet. Seither tritt dieses Ensemble unter der Leitung von Pierre-André Bovey regelmässig erfolgreich auf. Das Instrumentarium reicht von Piccolo über grosse („normale“) Flöte, Altflöte und Bassflöte bis zur äusserst seltenen Kontrabassflöte.
Die Originalliteratur für diese Besetzung beschränkt sich auf zeitgenössische Werke, da erst in jüngerer Zeit Querflöten im Bassbereich gebaut wurden. Um auch ältere Kompositionen in das Repertoire einfliessen zu lassen, sind Transkriptionen notwendig, welche meistens von Mitgliedern des Ensembles vorgenommen werden.